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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Gmelin, Leopold: Ausstellung für angewandte Kunst, München 1905, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0067

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Ausstellung für angewandte Kunst, München ;y05.



b.

\oi\. Broschen und Gürtelschließen von Ign. Taschner, Breslau-Berlin, (wirkst Gr.)

a. Vergoldetes Silber; oben grüner Stein,
b. Silber; Eulenaugen: Topas; Mittelstein' Malachit;
außen: 2 Lasursteine.

c. Silber und Gold,
d. Silber; die Eule vergoldet.

d.

vertreten sein werde, konnte man bei einer fast
rein Münchener Ausstellung wohl erwarten. Ofen
fehlen ganz, und die wenigen Aamine bestehen
im wesentlichen aus Marmor und Eisen; die Aera-
mik tritt so bescheiden dabei aus, als ob sie sich
geniere — wozu sie allerdings im chinblick auf
3- 3* öcharvogels fliesen keine Ursache hat. Die
Gefäßkeramik ist in bezug aus Menge auch nicht
besser daran. Don der Nymphenburger f?>orzellan-
fabrik abgesehen, die eine Reihe guter, aber künstle-

lerisch durchaus nicht
außergewöhnlicher j?or-
zellangeschirre — u. a.
nach Entwürfen von
Adelbert Niemeyer
— gebracht hat, und
einigen anderen Ar-
beiten nach Entwürfen
von U)ilh. Uri eg er
und Erich Erler-Ea-
maden, ist die feinere

Gefäßkeramik Münchens nur durch die prächtigen
Arbeiten Echarvogels vertreten. Darunter wirken
zwar am bestechendsten zweifellos die buntgeflosienen
Glasuren mit dem Hochglanz; aber das Eolide,
Derbschöne des Eteinzeugs kommt mehr in den
fliesen und den mattglasierten Blumentöpfen und
Basen zum Ausdruck, auch wo es in Verbindung
mit glänzenden bunten Glasuren austritt. Bei den
durch ihre fröhlichen Farben ausfallenden Dtücken hat
der entwerfende Uünstler allerdings wenig zu tun;
die verschiedenen Farben, vom Brennofen in Be-
wegung gesetzt, tanzen und flimmern durcheinander,
lösen sich auf in Streifen, Linien und Punkte und
verschwinden in überfeinen Fäserchen; es ist fast,
als ob die Massen „lebendig wären" und sich uni
ihren sAatz stritten. Unter solchen Umständen braucht
man nur die Naturvorgänge selbst wirken zu lassen;
so sind auch Echarvogels Fliesen um so schöner, je
weniger der Zeichner sich um sie bemüht hatU)

x) vgl. die Kamine in Pauls Musikzimmer und in
Bertschs Damenzimmer, Abb. 20 u. 25 im letzten peft.

;05. Salzgefäß in Silber, von
3- Taschner, Breslau-Berlin.
(Vg der wirkst Gr.)

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